Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (© Landratsamt Oberallgäu)

Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller
(Bildquelle: Landratsamt Oberallgäu)

Zwischenfazit der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller

Die Kommunalwahlen im Jahr 2020 fielen direkt in die erste Welle der Coronapandemie – die damals neu gewählten Amtsinhaber müssen sich seit Beginn ihrer Amtszeit mit den Auswirkungen der Pandemie beschäftigen. Auch die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller gehört dazu. AllgäuHIT hat mit der Landrätin gesprochen und nachgefragt, welche Themen abseits von Corona in den vergangenen eindreiviertel Jahren im Landkreis vorangetrieben wurden.

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„Ich glaube, es gibt wenig Vergleichbares“, so die Landrätin im Gespräch mit AllgäuHIT. „Die letzten eindreiviertel Jahre standen unter diesem Corona-Stern, der alles verändert hat: Viele Dinge, die bislang selbstverständlich waren, waren plötzlich nicht mehr möglich und viele Dinge, die es bislang nicht gab, haben auf einmal sehr viel Raum eingenommen.“ Dies, so Baier-Müller, sei etwas, was viele Menschen, die neu in ein Amt gekommen sind, bewegt und begleitet haben. „Ich glaube auch, dass die persönlichen Kontakte mit Menschen, der Aufbau von Netzwerken, etwas untergegangen ist in den letzten eindreiviertel Jahren.“

Jenseits von Corona hat es im Landkreis viele Entscheidungen gegeben, die zum Teil nicht im Fokus der Öffentlichkeit standen, erzählt Baier-Müller.

  • So hat der Landkreis ein Modellprojekt zur Besucherlenkung begonnen, das Projekt wird vom Freistaat Bayern mit 500.000 Euro bezuschusst. In diesem Zusammenhang hat der Landkreis auch eine App implementiert, die auch das Thema Besucherlenkung, Mobilität und Digitalisierung aufnimmt – hier sollen künftig auch onlinebasierte Möglichkeiten der Besucherlenkung geschaffen werden.
  • Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs will das Oberallgäu eine Tarifharmonisierung erreichen, die im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein soll. Hierzu laufen derzeit noch Verhandlungen mit Busunternehmen. Auch soll die Taktung des ÖPNV verbessert werden. Neben der Idee eines attraktiven Netztickets soll langfristig gesehen ein Verbund von Bahn und Bus über die Landkreisgrenzen hinweg geschaffen werden, der das Oberallgäu, Kempten, Kaufbeuren und das Ostallgäu verbinden soll.
  • 2022 will der Landkreis seinen Masterplan Klimaschutz verabschieden. In dieses Themenfeld fällt auch die Initiative „Allgäu eMobil“, für die in verschiedenen Gemeinden E-Carsharing-Angebote geschaffen werden sollen.
  • Der Aufbau des Klinikverbundes soll weiter vorangetrieben werden, an den Standorten Immenstadt und Mindelheim werden neue Gebäude entstehen beziehungsweise sind bereits fertig. Außerdem hat der Landkreis die „Gesundheitsregion Plus“ auf den Weg gebracht. Mit „Care for Future“ will das Oberallgäu Nachwuchskräfte in der Pflege gewinnen, außerdem sollen mehrere Pflegestützpunkte im Landkreis geschaffen werden.
  • Auch das Thema Wohnungsbau beschäftigt den Landkreis. Indra Baier-Müller führt hier das Projekt „Goethe+“ in Sonthofen an: in der Sonthofer Goethestraße entstehen derzeit rund 160 neue Wohneinheiten des SWW, die Gegend wird nachverdichtet und bekommt ein völlig neues Antlitz.
  • Beim Thema Bildung steht die Erweiterung der FOS/BOS in Kempten an – hierfür stellt der Landkreis in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung. In Immenstadt wurde zudem eine neue Technikerschule eingerichtet.
  • Mit einem neuen Projekt will der Landkreis die Jugend in der Region stärker in die politische Arbeit einbinden. Weiter wurden zur Stärkung der Kultur in diesem Jahr die ersten „Hofabende“ am Landratsamt durchgeführt, auch die Nordische Ski-WM Anfang des Jahres hat den Landkreis ziemlich beschäftigt, ebenso wie der Runde Tisch Grünten.
Aktuelle Situation im Landkreis

Angesprochen auf die aktuelle Situation im Landkreis sagt Indra Baier-Müller: „Corona beschäftigt die Menschen sehr. Auch natürlich die Diskussion über eine Impfpflicht. Wir hatten ja am Sonntag vor dem Landratsamt eine Versammlung, Menschen haben sich getroffen, um Kerzen abzustellen. Das ist verständlich und nachvollziehbar, aber man sollte bei solchen Gelegenheiten einfach eine Maske tragen, wenn der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann. Oft trifft man derzeit auf gegenseitiges Unverständnis. Wir müssen den Zusammenhalt im Oberallgäu fördern, wir müssen schauen, dass wir Rücksicht aufeinander nehmen, wir müssen aber auch Verantwortung für unser Handeln übernehmen.“

 

 

Newsdatum: Dienstag, 21. Dezember 2021

 
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