Symbolfoto (© Pixabay: Stevepb)

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(Bildquelle: Pixabay: Stevepb)

Elektronische Kassenzettel gegen die Papiermüllflut?

Noch vor der Coronapandemie war der Aufschrei groß, als wir alle erfuhren, dass es zu jedem Einkauf einen Kassenzettel geben muss. Die Flut an Papiermüll war unglaublich. Jetzt wurde das Gesetz weiter angepasst und darüber hat sich Radio AllgäuHIT mit Thomas Kuth unterhalten. Er ist Geschäftsführer der FRTG Steuerberatungsgesellschaft.

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Radio AllgäuHIT: Noch einmal zum Verständnis Herr Kuth, warum genau muss denn jeder Einkauf mit einem Kassenzettel belegt werden?
Thomas Kuth:
So soll sichergestellt werden, dass der Unternehmer, sprich der Verkäufer, den Vorgang tatsächlich kassentechnisch erfasst. Das heißt also, er muss den Verkauf des Produktes, nehmen wir als Beispiel 1,50€, in der Kasse auch als Verkauf erfassen. Damit der Kunde auch erkennen kann, dass der Vorgang auch wirklich kassentechnisch aufgenommen wurde und nicht nur die Schublade der Kasse geöffnet wird, wird ein Bon erzeugt. Der dann dem Kunden ausgehändigt wird. 

Radio AllgäuHIT: Das verursacht aber schon enorm viel Papiermüll. Gibt es denn Alternativen?
Thomas Kuth:
Ja und zwar soll es so sein, dass auch eine elektronische Bereitstellung des Kassenbons möglich sein soll. Es ist eine alternative Variante dessen ob der Kunde ein Papierbeleg bekommt oder etwa ein elektronischer Kassenbeleg auf dem Smartphone zur Verfügung gestellt wird. Ob der Kunde letztendlich den Beleg dann entgegen nimmt, dass ist die Entscheidung, die der Kunde dann zu treffen hat. Aber es muss eine Lösung bestehen, in der Form, dass man dem Kunden den Bon zur Verfügung stellen kann.

Radio AllgäuHIT: Welche Möglichkeiten gibt es dann für papierlose Kassenbons?
Thomas Kuth:
Zum Beispiel über einen QR-Code. Das heißt ich stelle einen QR-Code zur Verfügung, den der Kunde dann mit seinem Smartphone ablesen kann. So hat der Kunde hinterher der Kassenbon auf seinem Telefon. Oder man kann sich den Bon auch per E-Mail zusenden lassen. Dass das in der Praxis dann passiert glaub ich aber tatsächlich eher weniger, weil ich möchte jetzt nicht hier persönliche Daten dann quer durch die Bäckerei rufen und dem Unternehmer bekannt geben. Auf diese Weise habe ich als Kunde sonst immer das Gefühl, dass ich Daten hingebe, die der Unternehmer dann verwenden kann, um mir Werbung zuzusenden, die ich gar nicht haben möchte.

Radio AllgäuHIT: Das heißt aber auch, dass die Unternehmen auf neue Kassen umrüsten müssen, oder?
Thomas Kuth:
Sie werden umrüsten müssen, ja. Weil sie müssen irgendeine Möglichkeit haben um diesen Coda abscannen zu können. Das heißt, es muss irgendein Medium geben, in dem dieser QR-Code dargestellt werden kann. Es muss also irgendeine Art Display geben, von dem man dann hinterher den QR-Code ablesen kann. Wenn sie jetzt nur eine einfache Registrierkasse haben, dann kann der Kunde ja lediglich den Preis ablesen, das reicht logischerweise nicht. Es würde natürlich auch keinen Sinn ergeben, wenn ich den QR-Code ausdrucke, als Unternehmer, und diesen dann dem Kunden gebe.

Newsdatum: Freitag, 10. Juli 2020

 
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