Symbolbild (© Bundesagentur für Arbeit)

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(Bildquelle: Bundesagentur für Arbeit)

Arbeitslosenquote im Allgäu geht zurück

Im Oktober ging die Arbeitslosigkeit im bayerischen Teil des Allgäus erneut zurück. Mit genau drei Prozent erreichte die Arbeitslosenquote den niedrigsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Das Ergebnis lag um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Gut 800 Frauen und Männer waren weniger arbeitslos als im September. Der Abstand zum Vorjahr nahm in den vergangenen Wochen kontinuierlich ab, bleibt aber weiter spürbar.

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Im Oktober des vergangenen Jahres waren bei einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent insgesamt knapp 3.420 Menschen weniger bei den Vermittlern gemeldet. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Allgäu zuletzt weiter stabilisiert. Mit gut 11.800 arbeitslosen Menschen wurde die niedrigste Zahl seit Beginn der Pandemiekrise erreicht. Der Abstand zu den Ergebnissen des Vorjahres ist in den vergangenen vier Monaten von Monat zu Monat geringer geworden. Gleichzeitig hat die Nachfrage nach weiteren Arbeitskräften zugenommen“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

Bei verschiedenen Personengruppen ging die Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich zurück. Markant verbesserte sich die Situation für Jüngere unter 25 Jahren. Annähernd 300 Kräfte weniger waren arbeitslos als im Monat zuvor. Die Aufnahme einer neuen Tätigkeit oder der Beginn eines Studiums führten in einer Reihe von Fällen zur Beendigung der Arbeitslosigkeit. Zuletzt waren noch etwas mehr als 1.300 Menschen im Alter bis zu 25 Jahren arbeitslos. Eine ähnlich günstige Entwicklung verzeichnete die Gruppe der Ausländer. Knapp 240 ausländische Staatangehörige beendeten im Oktober ihre Arbeitslosigkeit. Gut 2.950 Personen aus dieser Gruppe waren im Oktober weiterhin auf Arbeitsuche. Leichte Verbesserung auch bei Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter: Hier lag der Rückgang bei 36 Frauen und Männern. Für alle Personengruppen gilt, dass nach wie vor deutlich mehr Menschen als im September des vorigen Jahres arbeitslos sind. Der prozentuale Abstand verringerte sich jedoch seit Juli von Monat zu Monat und zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in Teilen festigt.

Ausbildungsmarkt

„Der Ausbildungsmarkt blieb in diesem Jahr in weiten Teilen unbeeinflusst von der Coronavirus-Pandemie. Unternehmen im Allgäu setzen auch in dieser schwierigen Zeit auf eine Ausbildung im eigenen Betrieb. Gleichzeitig interessierten sich weniger junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung. Die Vermittlung und Integration der Jugendlichen ist auch im Corona-Jahr sehr gut gelungen. Nur 93 Jugendliche waren zum Stichtag 30. September noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Für sie bestehen weiter ausgezeichnete Chancen zum Einstieg ins Erwerbsleben, denn ihnen stehen gerade jetzt noch zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten offen. Eine ganze Reihe von Betrieben hatte im Frühjahr die Bewerberauswahl zurückgestellt und hat das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen. Unsere Berufsberaterinnen und –berater unterstützen gerne auch kurzfristig“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

Die Vertreter von IHK und Handwerkskammer sind angesichts der Pandemiebedingen Einschränkungen mit den Ergebnissen zum Ausbildungsmarkt zufrieden. „Der Fachkräftemangel bleibt für die Unternehmen weiter ein drängendes Thema, dem sie begegnen wollen. Wir müssen alles daransetzen, junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern. Trotz Corona sind die Perspektiven für Bewerber auch in diesem Jahr sehr gut“, sagt Wolfgang Haschner, Leiter des Geschäftsbereiches Berufliche Bildung bei der IHK Schwaben. Trotz Corona-Krise stehen die Unternehmen aus Handel, Produktion und Dienstleistungen auch in diesem Jahr zu ihrer Verantwortung für den Fachkräftenachwuchs. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen ging aufgrund der Krise nur leicht zurück. Die Zahl der tatsächlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge im gesamten Zuständigkeitsbereich der IHK Schwaben lag bis Ende Oktober mit -11,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau (8.256 Verträge).

Im regionalen Bereich der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen fiel der Rückgang sogar etwas geringer aus. Hier sind bislang 3.409 Verträge gemeldet worden. Das sind 10,3 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen gibt es knapp 2.000 IHK-Ausbildungsbetriebe. Nach Angaben der Handwerkskammer hat Corona in den Handwerksbetrieben vieles durcheinandergebracht, doch die Ausbildung steht besser als befürchtet da. Zum 30.09.2020 sind bei der HWK Schwaben 3.785 neue Verträge registriert, gut 600 Verträge mehr als im August. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 6,13% Prozent. Mit einem knappen Minus von nur - 1,85% überrascht der Arbeitsagenturbezirk Kempten-Memmingen positiv. Der Markt ist zwar immer noch in Bewegung, jedoch sind die meisten Verträge eingegangen. „Das ist für diese Krisenzeit ein Topergebnis des schwäbischen Handwerks – auch im bayernweiten Vergleich. Die intensive Begleitung der Betriebe durch die HWK bei der Nachwuchssicherung zahlt sich aus. Wir haben nach dem Lockdown sofort mit neuen, digitalen Formaten in zwei Richtungen gearbeitet: einerseits Schüler, Eltern und Schulen auf die Attraktivität und Sicherheit der 130 Handwerksberufe hingewiesen, andererseits den Handwerksbetrieben Instrumente an die Hand gegeben, wie sie unter Coronabedingungen zu ihren Nachwuchskräften kommen,“ ist Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der HWK Schwaben, stolz auf dieses Ergebnis. Bemerkenswert ist, dass viele Betriebe auch in dieser extremen Situation das erste Mal oder nach längerer Zeit wieder ausbilden.

 

Newsdatum: Donnerstag, 29. Oktober 2020

 
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